Spanien führt mit Verifactu ein System zur digitalen Steuerkontrolle ein. Ziel ist mehr Transparenz und die Vermeidung von Steuerbetrug.
Betroffen sind Unternehmen, Selbstständige und Anbieter von Kassensoftware. Sie müssen bestimmte technische Vorgaben erfüllen und Daten sicher erfassen.
Die Umsetzung wird von der AEAT, der spanischen Steuerbehörde, überwacht. Die gesetzlichen Grundlagen finden sich in der Verordnung HAC/1177/2024.
Auf dieser Seite erfahren Sie, was Verifactu ist und welche Fristen zu beachten sind.
Am 28. Oktober 2024 veröffentlichte das spanische Staatsblatt (BOE) die Verordnung HAC/1177/2024. Diese Verordnung legt technische Standards für Kassensysteme in Spanien fest.
Die neuen Vorschriften bringen erweiterte Anforderungen an POS-, ERP- und PMS-Anbieter mit sich. Der Fokus liegt auf Datenintegrität, -Aufbewahrung und -Rückverfolgbarkeit – so wird eine sichere und konforme Buchführung unterstützt.
Außerdem werden QR-Codes auf Rechnungen genutzt und ermöglichen den direkten Zugriff auf Datensätze der AEAT (Agencia Estatal de Administración Tributaria). Mit dieser Funktion werden die Prozesse zur Verifizierung verbessert.
Mit Verifactu hat die spanische Regierung ein neues System geschaffen. Ziel ist es, die Transparenz und Sicherheit bei der Steuerberichterstattung zu verbessern. Durch die standardisierte Übermittlung steuerrelevanter Daten sollen Steuerbetrug und Unregelmäßigkeiten effektiv bekämpft werden.
Die Regelung betrifft vor allem Unternehmen, die Kassensoftware einsetzen, um Verkäufe und andere steuerlich relevante Transaktionen abzuwickeln. Verifactu wird von der staatlichen Steuerbehörde Spaniens, AEAT (= Agencia Estatal de Administración Tributaria), verwaltet. Die Behörde ist für die Umsetzung und Überwachung von Steuervorschriften zuständig.
Das Verifactu-System hilft Unternehmen dabei, die Vorgaben der spanischen Steuerbehörde AEAT umzusetzen. Durch die Integration von Verifactu können Unternehmen ihre Belege in Echtzeit übermitteln und signieren lassen. So stellen Sie sicher, dass Ihr Unternehmen rechtskonform arbeitet und das Gesetz zur Betrugsbekämpfung einhält.
Das Gesetz 11/2021, auch bekannt als Antibetrugsgesetz (Ley Antifraude), hat die steuerrechtlichen Regeln in Spanien neu definiert. Ziel ist die Bekämpfung der Schattenwirtschaft, welche auf rund 200 Milliarden Euro geschätzt wird. Die Regelung verlangt eine umfassende digitale Veränderung.
Im Fokus stehen Anbieter von Kassensoftware, welche sogenannte SIF-Systeme verpflichtend nutzen müssen. Diese müssen die Integrität, Unveränderbarkeit und vollständige Nachverfolgbarkeit aller Vorgänge gewährleisten.
Unternehmen, die die Anforderungen von Verifactu nicht umsetzen, riskieren hohe Geldstrafen und mögliche rechtliche Konsequenzen.
Eine Anpassung Ihrer Systeme hilft, solche Sanktionen zu vermeiden und Ihre steuerrechtliche Compliance sicherzustellen.
Unsere Systeme sind darauf ausgelegt, steuerlich relevante Daten sicher und effizient an die spanischen Behörden zu übermitteln.
efsta lässt sich problemlos in Ihre bestehenden Systeme integrieren – schnell, sicher und ohne großen Aufwand.
Bleiben Sie nicht nur für die aktuelle Regelung, sondern auch für zukünftige gesetzliche Änderungen auf dem neuesten Stand. Verifactu ist ein wichtiger Schritt zur Betrugsbekämpfung in Spanien.
efsta funktioniert zuverlässig auch ohne dauerhafte Internetverbindung. So sind Sie selbst in Umgebungen mit eingeschränkter Konnektivität stets gesetzeskonform aufgestellt.
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Bei Verifactu handelt es sich um ein gesetzlich vorgeschriebenes elektronisches Rechnungssystem in Spanien. Es soll sicherstellen, dass Rechnungen auf überprüfbare Weise ausgestellt werden und bestimmte technische und funktionale Spezifikationen der Steuerbehörden erfüllen. Das System zielt darauf ab, die Integrität, Rückverfolgbarkeit und Zugänglichkeit von Rechnungsprozessen zu verbessern.
Zu den wichtigsten Aspekten von Verifactu gehören:
1. Technische Spezifikationen:
Das System muss bestimmte Anforderungen für die Erstellung, Übertragung und Speicherung von Rechnungen erfüllen. Dazu gehört die Fähigkeit, sich mit dem Internet zu verbinden, um mit der Steuerverwaltung zu kommunizieren, elektronische Zertifikate für die Authentifizierung zu verwalten und eine sichere Übertragung von Rechnungsdaten zu gewährleisten.
2. Einhaltung von Vorschriften:
POS-, ERP- und PMS-Systeme müssen bestimmte Designanforderungen erfüllen, die in den Vorschriften festgelegt sind. Dazu gehört die Wahrung der Integrität und Unveränderbarkeit von Rechnungsunterlagen, die Gewährleistung der Rückverfolgbarkeit und die Einhaltung der Grundsätze der Aufbewahrung und Zugänglichkeit.
3. Funktionalität:
Das System muss in der Lage sein, verschiedene Aktionen auszuführen, wie z. B. die Erstellung von Rechnungen in einem bestimmten Format, die Verwaltung von Rechnungsunterlagen und die sichere elektronische Übermittlung dieser Unterlagen an die Steuerbehörden.
4. Unabhängigkeit für mehrere Benutzer:
Wenn ein einzelnes System von mehreren Steuerzahlern verwendet wird, muss es so funktionieren, als wäre es für jeden Steuerzahler unabhängig, wobei eine getrennte Verwaltung der Rechnungsunterlagen und die Einhaltung der einschlägigen Vorschriften für jede Einheit gewährleistet sein muss.
Die Einführung von Verifactu erfolgt stufenweise. Die spanische Steuerbehörde AEAT hat dafür klare Fristen festgelegt.
Was gilt für Anbieter von Kassensystemen?
Ab dem 29. Juli 2025 dürfen Anbieter von POS-, ERP- und PMS-Systemen nur noch zertifizierte Softwareversionen vertreiben, die den Verifactu-Anforderungen entsprechen.
Ab wann müssen Unternehmen Verifactu nutzen?
Alle juristischen Personen sind ab dem 1. Januar 2026 verpflichtet, Verifactu-konforme Abrechnungssysteme einzusetzen.
Ab wann gilt Verifactu für Selbstständige?
Alle natürlichen Personen, also Selbstständige, müssen ab dem 1. Juli 2026 ihre Kassensoftware entsprechend umstellen.
Das Verifactu Gesetz betrifft mehrere Interessengruppen, die am Rechnungs- und Steuerverfahren in Spanien beteiligt sind. Zu den wichtigsten betroffenen Gruppen gehören:
Steuerzahler:
Unternehmen und Einzelpersonen, die Rechnungen ausstellen, müssen die Verifactu-Vorschriften einhalten. Dazu gehört auch, dass ihre Rechnungssysteme den von den Steuerbehörden festgelegten technischen Spezifikationen und funktionalen Anforderungen entsprechen.
Softwareentwickler:
Unternehmen, die Rechnungssoftware entwickeln, müssen sicherstellen, dass ihre Produkte mit den Verifactu-Anforderungen kompatibel sind. Dazu gehört die Implementierung der erforderlichen Funktionen für eine sichere Übertragung, Datenintegrität und Einhaltung der Vorschriften.
Steuerverwaltung:
Die Steuerbehörden sind für die Überwachung der Einhaltung des Verifactu-Systems verantwortlich. Sie verlangen, dass alle von Steuerzahlern verwendeten Rechnungssysteme den festgelegten Richtlinien entsprechen, was ihnen hilft, die Einhaltung der Steuervorschriften effektiver zu überwachen und zu überprüfen.
Buchhalter und Finanzexperten:
Fachleute, die für die Buchhaltung und Finanzberichterstattung von Unternehmen zuständig sind, müssen die Verifactu-Anforderungen kennen, um sicherzustellen, dass die Rechnungsstellungspraktiken ihrer Kunden gesetzeskonform sind.
Verbraucher:
Verbraucher sind zwar nicht direkt von den technischen Aspekten von Verifactu betroffen, profitieren jedoch von der erhöhten Transparenz und Sicherheit bei den Rechnungsstellungspraktiken, die dazu beitragen können, Betrug zu reduzieren und eine ordnungsgemäße Steuererhebung sicherzustellen.
Die für das Verifactu-System verwendete Software muss mehrere technische Anforderungen erfüllen, um die Einhaltung der von den Steuerbehörden festgelegten Vorschriften zu gewährleisten.
Zu den wichtigsten technischen Spezifikationen gehören:
1. Internetverbindung:
Das System muss mit dem Internet verbunden werden können, um mit den von der Steuerverwaltung bereitgestellten elektronischen Diensten für die Übermittlung von Rechnungsinformationen zu kommunizieren.
2. Verwaltung elektronischer Zertifikate:
Die Software muss elektronische Zertifikate für Authentifizierungszwecke verwalten. Diese Zertifikate sind für die sichere Verbindung mit der Steuerverwaltung und für die Erstellung elektronischer Signaturen für Rechnungen und zugehörige Aufzeichnungen erforderlich.
3. Sichere Übertragung:
Das System muss in der Lage sein, Rechnungsaufzeichnungen unter Verwendung sicherer Kommunikationsprotokolle zu übertragen. Dies umfasst die Einhaltung spezifischer Formate, Strukturen und Codierungsanforderungen für die gesendeten Daten.
4. XML-Format für Rechnungen:
Die Übermittlung von Rechnungsunterlagen an die Steuerbehörden muss mithilfe von XML-Nachrichten erfolgen, die dem in den Vorschriften festgelegten Inhalt und der festgelegten Struktur entsprechen.
5. Ablaufsteuerungsmechanismus:
Die Software muss einen Ablaufsteuerungsmechanismus implementieren, der das Zeit Intervall zwischen den Einreichungen und die maximal zulässige Anzahl von Datensätzen in jeder Einreichung regelt. Dieses Zeit Intervall ist zunächst auf 60 Sekunden festgelegt.
6. Unabhängigkeit für mehrere Benutzer: Wenn die Software von mehreren Steuerzahlern verwendet wird, muss sie für jeden Steuerzahler unabhängig arbeiten, um eine getrennte Verwaltung der Rechnungsunterlagen und die Einhaltung der einschlägigen Vorschriften für jede Einheit zu gewährleisten.
7. Datenintegrität und -sicherheit:
Das System muss die Integrität und Unveränderbarkeit der Rechnungsunterlagen gewährleisten und während des gesamten Rechnungsstellungsprozesses für genaue und sichere Daten sorgen.
8. Rückverfolgbarkeit:
Die Software muss Mechanismen zur Rückverfolgbarkeit von Rechnungen bereitstellen, die die Verfolgung und Überprüfung aller ausgestellten Rechnungen und damit zusammenhängenden Transaktionen ermöglichen.
Betrugsbekämpfung im Steuerbereich, auch als Antifraude bekannt, bezieht sich auf Maßnahmen, die darauf abzielen, Steuerhinterziehung und den Missbrauch von Rechnungen zu verhindern. In Spanien sind Unternehmen verpflichtet, bestimmte Anforderungen zu erfüllen, um sicherzustellen, dass ihre Rechnungen korrekt und nachvollziehbar sind. Dies wird durch die Integration von Systemen wie dem Verifactu-System unterstützt.
Verifactu hilft Unternehmen, sich mit den spanischen Anforderungen zur Betrugsbekämpfung (Antifraude) vertraut zu machen und sicherzustellen, dass alle ausgestellten Rechnungen den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Durch die Echtzeitprüfung und Zertifizierung der Rechnungen erfüllt Verifactu alle Kriterien des Antifraude-Systems und minimiert das Risiko von Strafen.